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© Heiko Dornstedt
DER STADTGARTEN IN VEGESACK
Fährt man mit der Fähre von Lemwerder
nach Vegesack, so blickt man auf die 1923
angelegte Uferpromenade und den Geestrücken
mit Wohnhäusern und historischen
Kaufmannsvillen. Früher reichte der
Fluss bis an den Hang. 1870 wurde die
Weser vertieft und zog sich auf das heutige
Bett zurück. Dadurch entstand eine
Fläche, auf der sich heute der Stadtgarten
ausbreitet.
Vom Fähranleger aus geht man links auf
die Promenade. Man passiert die Signalstation
und den Fahrgastanleger und blickt
dabei auf die Werften auf beiden Weserseiten.
Rechts beginnt der Stadtgarten.
Immer wieder hat man von der Promenade
aus Einblicke in die Parkanlage mit den
Wohnhäusern auf dem hohen Ufer. Nach
einem Kilometer hat man das südwestliche
Ende des Weges fast erreicht und
wendet
sich dem Park zu. Von Sonne
oder Wind geschützt geht es am Hang
entlang wieder weseraufwärts. Zum Kennenlernen
der Bäume und Sträucher ist
dieser Parkspaziergang auch geeignet,
denn die Namen stehen überall vor den
Pflanzen. Zu danken ist das Prof. Dr. Hans
Rolf Höster, der die Gehölze bestimmt
hat. Der Förderverein Stadtgarten Vegesack
e. V. hat die Schilder gespendet.
In der Mitte des Gartens findet man eine
Steele, die an den Gründer des Gartens,
Dr. Albrecht Roth (1757–1834) erinnert. Er
hatte am Hang mit dem Garten begonnen
und besondere Bäume und Sträucher,
zum Teil von den Seeleuten mitgebracht
wurden, angepflanzt: zum Beispiel
den Blasenbaum, den Fächerblattbaum,
die Silberlinde und den Trompetenbaum
(Catalpa, noch original von Roth). Wenn
es einem „zu grün“ wird, kann man über
drei Treppenaufgänge zu Aussichtsplattformen
und zur Fußgängerzone Vegesack
hinaufsteigen. Oder man guckt, ob ein
großes Schiff kommt und ist mit wenigen
Schritten wieder an der Strandpromenade.
Wer im Park weiter geht, findet noch
kleine Sportgeräte (auch für Erwachsene)
und Kinderspielplätze.
Man kommt wieder am Fahrgastanleger
und am ehemaligen Rudervereinshaus im
Bauhausstil vorbei. Die Signalstation informiert
über die Wasserstände der Weser
von Bremen bis Bremerhaven. In den
Biergärten an der Fähre lässt man den
kleinen Rundgang ausklingen.
Text: Hans Schnatmeyer
© Hans Schnatmeyer