DIE REGION
8
Geschichte
Zum Stadtteil Vegesack gehören die Ortsteile Aumund-Hammersbeck,
Fähr-Lobbendorf, Grohn, Schönebeck und Vegesack.
1144 Erste Erwähnung Aumunds.
1422 Der Name ist abgeleitet von den Rittern eines Erzstiftes
und den Ministerialen von Oumünde. Aumund
ist die älteste Ortschaft.
1399 Nachweislich die erste Fähre über die Weser in
Fähr-Lobbendorf.
1453 Erste schriftliche Erwähnung Vegesacks.
1557 Erste Erwähnung von Grohn.
1581 Die Ortschaft Hammersbeck
wird zum ersten Mal
als „Amelsbäke“ genannt (nach einer alten Hofstelle,
die von einem Ostfriesen namens Hammer
bewohnt war).
1619–1623 Bremer Kaufleute lassen in Vegesack den ersten
künstlichen Hafen (benannt nach dem alten Krughaus
„Thom Fegesacke“)
an der Weser bauen.
1653 Vegesack ist schwedisch.
1712 Vegesack wird dänisch.
1715 Vegesack wird bremisch .
1741 Das Dorf Vegesack kommt zum Königreich Hannover,
der Hafen und das Hafenhaus bleiben bremisch.
1803 Vegesack kommt wieder zu Bremen. Ausweitung
des bremischen
Handels nach Übersee, dadurch
Zuzug von Reedern, Schiffbauern und Händlern
und ein rascher wirtschaftlicher Aufschwung auch
für Vegesack.
1821 Bau der Vegesacker Kirche.
um 1830 Mit der Gründung Bremerhavens
verliert Vegesack
seine Bedeutung als Hafenstadt. Neue Existenzgrundlagen
werden Walfang und Schiffbau.
um 1840 In den drei Vegesacker Werften – Sager, Lange
und Ulrichs – sind 800 Arbeiter beschäftigt.
1854 Vegesack wird für die Umgebung Zollausland, in
dem man billig einkaufen kann. Dieser Vorteil für
den Vegesacker Handel endet 1875 mit der Eingliederung
Vegesacks in das deutsche Zollgebiet.
1861 Aus „Grohden“ (Wiesen und bewachsenes Neuland
unterm Oeversberg) entstand der amtliche
Name Grohn.
1863 Eröffnung der Eisenbahnlinie Bremen-Vegesack.
Bremer Kaufleute
lassen in Vegesack ihre Sommersitze
bauen. Der Geesthang mit Panoramablick
über die Weser wird zum „Millionenviertel“.
um 1870 Krise im Vegesacker Schiffbau, da die Werften sich
nicht rechtzeitig auf den Bau von Eisenschiffen mit
Dampfmaschinen
umgestellt haben.
1878–1890 Trotz des Verbots der Arbeiterpartei unter dem Sozialistengesetz
wächst der Stimmanteil der Sozialdemokraten
bei den Reichstagswahlen
auf 44 %.
1891–1893 Bau des Gaswerkes, des Wasserwerkes mit Wasserturm
und der Kanalisation.
1893 Umwandlung der Johann-Lange
Werft in die „Bremer
Vulkan Aktiengesellschaft“.
1895 zieht der „Vulkan“ auf das Gelände am Fährgrund
um. Schnell wird der „Vulkan“ zum wichtigsten Arbeitgeber
der Umgebung.
1895 Gründung der Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft,
die sich zur größten Heringsfischereigesellschaft
Europas entwickelt.
Bis 1967 bleibt
ihr Standort in Vegesack.
1901 Die erste öffentliche Mädchenschule
Bremens
wird in Vegesack
eröffnet.
1905 Vegesack hat 4.133 Einwohner.
1936/1937 Bau der Kaserne in Grohn im Rahmen der Aufrüstungspolitik
der Nazis.
9.11.1938 Die SA zündet die Vegesacker Synagoge an.
1939 Vegesack wird in die Stadt Bremen eingemeindet.
1960 Vegesack hat 35.193 Einwohner.
1965 Bau einer Badeanstalt in Fähr-Lobbendorf:
das
Fritz-Piaskowski-Bad.
1972 Bau der Hochhaussiedlung Grohner Düne.
1974 Durch die Vertiefung der Weser verschwindet der
Vegesacker Strand. Bau der Uferpromenade.
1975 Beginn der Werftenkrise.
1977/1978 Eröffnung des Bürgerhauses Gustav Heinemann.
1978–1985 Vorbildliche Sanierung der Innenstadt, des Fähranlegers
und des Hafenrandgebietes.
1980 wird das erste Hafenfest zum Abschluss der Sanierung
des Hafenrandes gefeiert.
ab 1990 Vegesack baut seine Funktion als Mittelzentrum
durch ein vielfältiges Kultur-, Freizeit- und Dienstleistungsangebot
mit historisch-maritimem Flair
aus.
1996 Verlegung des Schulschiffs „Deutschland“ nach
Vegesack.
1997 Konkurs der Großwerft Vulkan mit weit reichenden
Auswirkungen auf den Stadtteil. Auf dem
Gelände gibt es heute wieder ca. 60 kleinere und
mittlere Unternehmen mit insgesamt ca. 1.500
Beschäftigten.
1998 In Vegesack findet das 1. Festival Maritim statt.
2001 Eröffnung der privaten „International
University
Bremen“ (heute Jacobs University) auf dem ehemaligen
Gelände der Grohner Kaserne.